Vor kurzem wurde am Dach der Biosphärenpark Mittelschule in Mariapfarr die bereits 3. Lichtmessstation im Lungau errichtet. Mit diesen Stationen, die über den gesamten Lungau (Zederhaus, Tamsweg & Mariapfarr) verteilt sind, wird die Dunkelheit des Lungauer Nachthimmels und damit auch seine Besonderheit gemessen und dokumentiert. Die Messergebnisse werden veröffentlicht und sind auf der Homepage des Biosphärenparks frei zugänglich: Lichtmessnetz Lungau
Der Lungau gilt als ein besonders wenig lichtverschmutztes Gebiet mit einer noch sehr natürlichen dunklen Nacht. Dies ist keineswegs die Regel! Vielmehr ist es so, dass die Lichtverschmutzung, vor allem in und rund um Städte, zunimmt und so zu einem immer wichtigeren Thema für die Natur aber auch uns Menschen wird. Die Gründe für die zunehmende Lichtverschmutzung sind vielfältig und reichen von Straßenbeleuchtungen, über beleuchtete Gewerbegebiete & Handelsbetriebe, Gebäude- & Denkmalanstrahlungen bis hin zu übermäßigen Einsatz von Beleuchtungsmitteln im privaten Bereich. Oftmals sind diese Beleuchtungen falsch eingestellt, es kommt die falsche Lichtfarbe oder Beleuchtungsintensität zum Einsatz oder es wird zu lange und unbedacht beleuchtet.
Neben dem Ressourcenschutz wird hier auch unnötig Energie und Geld verschwendet.
Darüber hinaus ist eine dunkle Nacht für Menschen, Tiere und Pflanzen auch für die Gesundheit und die natürlichen Prozesse sehr wichtig.
Durch die zunehmende Lichtverschmutzung kommen viele dieser Prozesse, beispielsweise der natürliche Tag-Nacht Rhythmus bei Menschen und Tieren durcheinander. Dies kann weitreichende gesundheitliche Konsequenzen haben.
Die Standorte der Lichtmessstationen sind deshalb auch nicht willkürlich gewählt sondern sehr durchdacht:
Tamsweg: als regionales wirtschaftliches Zentrum & einwohnerstärkste Gemeinde des Lungaus
Naturpark Zederhaus: ein sehr dunkles Gebiet mit wenig Lichtverschmutzung und als Naturpark mit dem starken Fokus „Natur & Nachhaltigkeit“
Mariapfarr: ein zentraler, mittelgroßer Ort im Lungau; die Schule ist zudem mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Das Thema kann somit hervorragend in den Unterricht eingebaut werden.
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