BiosphärenparkNEWS

Internationaler Tag des Waldes – 21. März

Titelbild: Gletschermühlen Mauterndorf

Am 21.03. ist Internationaler Tag des Waldes und zu diesem Anlass möchten wir euch ein paar informative sowie auch lustige Fakten zum Lebensraum Wald mitgeben:

1. Ca 52% der Landesfläche des Bundeslandes Salzburg sind von Wald bedeckt. Damit ist Salzburg nach der Steiermark mit 62% und Kärnten mit 61% Waldfläche das dritt-waldreichste Bundesland Österreichs. Etwa 48% der österreichischen Staatsfläche sind von Wald bewachsen und etwa 30% der globalen Landfläche sind von Wald bedeckt.

2. Österreichs größte Grundbesitzer sind die österreichischen Bundesforste – ihnen gehören über 861 000 ha Wald! Das ist mehr 1/5 der gesamten österreichischen Waldfläche!

3. Der Begriff Nachhaltigkeit kommt aus der Forstwirtschaft! 1713 wurde der Begriff erstmals von Hans Carl von Carlowitz angesichts einer drohenden Rohstoffkrise in Deutschland, in einem Werk über die deutsche Forstwirtschaft erwähnt und wie folgt beschrieben: „immer nur so viel Holz geschlagen werden sollte, wie durch planmäßige Aufforstung, durch Säen und Pflanzen nachwachsen konnte“. Seine „nachhaltende“ Nutzung wurde als nachhaltige Forstwirtschaft zum Fachbegriff und begründete die deutsche sowie die österreichische Forstwirtschaft.
Seine Definition von Nachhaltigkeit meint jedoch nur eine wirtschaftliche Nachhaltigkeit und sollte einen dauernden Holznachschub garantieren. Die ökologische und soziale Betrachtungsweisen fehlen.

4. Eines der häufigsten Waldtiere ist nicht etwa das Reh oder der Hase – sondern die Ameise! In einem Ameisenhügel leben zwischen 200 000 und zwei Millionen Ameisen! In Österreich gibt es über 100 verschiedene Ameisenarten und jede Art hat andere Vorlieben für die Größe und das Aussehen ihres Nestes. Manche Ameisenbauten liegen sogar unter der Erde!

5. Der häufigster Baum in den österreichischen Wäldern ist die Fichte, auch bekannt als „Brotbaum“ der Forstwirtschaft. Die Fichte wurde und wird aber nicht überall gepflanzt, der Lungau etwa liegt im natürlichen Verbreitungsgebiet der Fichte. Fichtenmonokulturen, wie sie in der Vergangenheit vielerorts gepflanzt wurden, stellen jedoch zahlreiche ökologische Probleme dar, die von einer Verarmung der Bodenlebewesen auf Grund des sauren Bodens bis hin zu einer fehlenden Widerstandsfähigkeit gegenüber zunehmenden Klimastress und Schädlingen, wie dem Borkenkäfer, reichen.

6. Bäume binden durch die betriebene Photosynthese CO2 und speichern so, je nach Baumart und Lebensdauer, große Mengen davon in ihrem Holz. Eine Buche speichert in 80 Jahren durchschnittlich 1,2 Tonnen CO2, eine Fichte 1,6 Tonnen, eine Lärche etwa 2,8 Tonnen und eine Douglasie sogar über 3,5 Tonnen! (Quelle: Kohlenstoffinventur 2017 der Bundeswaldinventur Deutschland) Alle Wälder unserer Erde (inklusive ihres Bodens) speichern etwa 2,4 Mrd. Tonnen CO2!

7. Der älteste Baum der Welt, die Fichte „Old Tjikko“ in Mittelschweden, ist sage und schreibe 9 500 Jahre alt! Als ältester Baum Österreichs gilt eine 1000-jährige Eiche in der oststeirischen Gemeinde Bad Blumau.

8. Der Wald hat viele Gesichter – von fichtendominierten Wirtschaftswald bis zum Urwald. Urwälder bedecken jedoch nur mehr weniger als 1% der österreichischen Staatsfläche. Zum Beispiel im Wildnisgebiet Dürrenstein oder im Nationalpark Kalkalpen. Diese alten Buchenwälder sind auch Teil des europaweiten UNESCO Weltnaturerbes der „alten Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“. Kleinere Urwaldreste oder naturnahe, ungenutze Wälder sind in sogenannten „Naturwaldreservat“ geschützt. Auch in der Kernzone des Biosphärenparks Salzburger Lungau gibt es ein solches Naturwaldreservat, und zwar den Ullnwald in der Gemeinde Tweng. Damit dieser wilde Wald auch wild bleiben kann, führen keine offiziellen Wege in dieses Gebiet und ein Besuch ist nur Ortskundigen und Wissenschaftler*innen vorbehalten.

9. „Orang Utan“ ist malaysisch und bedeutet `Waldmensch`.

10. Der Wald in Österreich erfüllt laut Österreichischem Forstgesetz vier gleichwertige Funktionen: Nutzfunktion, Schutzfunktion, Erholungsfunktion & Wohlfahrtsfunktion

    • Nutzfunktion: Der Wald ist ein wichtiger Rohstofflieferant. Neben Holz sind damit auch Wildfleisch, Beeren, Pilze und Kräuter mitgemeint.
    • Schutzfunktion: ca. 40% des österreichischen Waldes weisen eine Schutzfunktion auf und schützen somit Objekte wie Siedlungen und Verkehrswege vor Prozessen wie Lawinen, Muren oder Steinschlag oder sie schützen direkt den Standort auf dem sie sich befinden, etwa auf zu Rutschungen neigenden Hängen, in Baumgrenzregionen oder auf Flugsandböden oder anderen zu Abtragung neigenden Untergründen.
    • Erholungsfunktion: Wir verbringen unsere Freizeit liebend gerne im Wald – das ganze Jahr über! Ob zum Spazieren, Wandern oder Spielen. Wälder gehören zu den beliebtesten Naherholungszielen der Österreicher*innen. Durch das gesetzlich festgelegte Wegerecht ist die freie Begehung des Waldes geregelt. Aber ACHTUNG! Die freie BeGEHung des Waldes gilt nur für uns Menschen und schließt Hunde (Leinenpflicht) sowie Pferde (nur auf klar ausgewiesen Wegen) nicht ein. Ebenso ist das Befahren mit dem Rad nicht eingeschlossen und darf nur auf klar gekennzeichneten Wegen durchgeführt werden! Auch beim Abfahren mit den Skiern gibt es Einschränkungen!
    • Wohlfahrtsfunktion: Der Wald spielt eine entscheidende Rolle in der zur Verfügungstellung von sauberer Luft und sauberen Wasser, speichert große Mengen von Wasser (Hochwasserschutz) sowie CO2 und beeinflusst das Klima positiv.

 

 

Quellen:

https://info.bml.gv.at/themen/wald/wald-in-oesterreich/wald-und-zahlen/waldinventur2019.html
https://info.bml.gv.at/themen/wald/wald-und-klima/der-wald-als-klimaschuetzer.html
https://www.bluehendesoesterreich.at/naturmagazin/wald-oesterreich-10-erstaunliche-fakten
https://www.schutzwald.at/wissen/was-ist-schutzwald.html
https://www.waldgeschichten.com/aus-dem-leben/unser-wald-in-oesterreich/fakten-zahlen-zum-oesterreichischen-wald/
https://www.agrarheute.com/land-leben/haetten-sies-gewusst-25-fakten-wald-551119
https://www.wald.de/waldwissen/wie-viel-kohlendioxid-co2-speichert-der-wald-bzw-ein-baum/