Alte und nur leicht beschädigte Produkte zu reparieren anstatt sie wegzuwerfen und durch neue zu ersetzen ist ein großer Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz!
Es ist trauriger Ausdruck unserer „Wegwerfgesellschaft“, dass viele Produkte schon nach kurzer Nutzungszeit und mit oft nur kleinen Mängeln durch neue „bessere“ Produkte ersetzt werden. Leider wird dabei oft übersehen mit welchem Ressourcen- und Energieaufwand Produkte hergestellt und transportiert werden. Das neue Smartphone aus Asien, die neue Jeans aus Bangladesch, der neue Kasten aus Tropenholz – alle unsere Kaufentscheidungen haben unmittelbaren Einfluss auf die Ressourcen, die Lebensgrundlagen und auch Lebensbedingungen der Menschen. In den Produkten stecken sehr wertvolle Rohstoffe, die nicht erneuerbar, teuer und selten sind und leider oft auch unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut werden müssen. Ein bewusster Umgang mit unseren Produkten ist deshalb ein Schlüssel zum Ressourcenschutz und einer zukunftsfähigen Gesellschaft.
Aber: Reparieren boomt! Vor allem auch im Lungau, wie die Auswertungen des Reparaturbonus des Landes Salzburg zeigen. Pro Kopf wird im Lungau wird im Lungau mehr repariert als in allen anderen Salzburger Bezirken! Oft lassen sich diese Produkte sogar relativ einfach reparieren – aber es braucht know-how, das richtige Werkzeug, die passenden Räumlichkeiten vor allem aber das Engagement der Menschen! All das findet man unter anderem in einem Reparatur-Cafe!
Seit 2016 wurden bereits 11 Reparatur-Cafes in den Lungauer Gemeinden abgehalten. Die Erfolgsquote der reparierten Produkte liegt bei rund 2/3. Am häufigsten werden dabei Elektrogeräte repariert.
Darüber hinaus gibt es viele weitere Möglichkeiten Produkte reparieren zu lassen: Einen Überblick über Reparaturwerkstätten, wo der Reparaturbonus des Landes gilt, findet man im Reparaturführer. Auch auf nationaler und europäischer Ebene gewinnt das Thema immer mehr an Fahrt und werden vermehrt gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen, die die Reparatur weiter stärken. Stichworte sind etwa „Recht auf Reparatur“ oder „Mehrwertsteuersenkung“.
Reparieren statt Wegwerfen ist ein perfektes Exempel für eine nachhaltige Entwicklung. Wo passt dies besser als in eine Modellregion, die diesen Beinamen trägt – einen Biosphärenpark. Reparieren betrifft gleichermaßen die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Ökologie. Nicht zuletzt ist es aber auch eine Frage der Kultur, nämlich wie wir mit uns, unserem Lebensraum und unseren Lebensgrundlagen umgehen und zukünftig umgehen wollen!
Ein großer Dank an die Initiatoren der Reparaturcafes im Lungau, Peter Pagitsch & Leonhard Gruber!