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Die Plattform „Natur im Garten“ liefert monatlich Tipps, wie man seinen Naturgarten aktuell am besten unterstüzten kann. Für den Juni gibt es folgende Gartentipps:
Wasserschalen für Igel in trockenen Zeiten
Wasser ist ein kostbares Gut – in der freien Natur genauso wie auch im Naturgarten, der ja ein kleines Abbild der Natur darstellen soll. Deshalb achten Naturgärtnerinnen und -gärtner besonders darauf Wasser zu sparen, wo es möglich ist. Das gelingt vor allem durch die richtige Gestaltung und Pflege (z.B. Mulchmaterial, Größe der Pflanzgefäße, etc.) und speziell auch durch die geeignete Pflanzenauswahl. In Naturgärten finden allerlei Wildtiere einen idealen Ersatzlebensraum, aber in Zeiten der Klimaerwärmung mit ihrer ungleichmäßigen Regenverteilung kann Wasser regionsweise zur Mangelware werden. Obwohl es sich bei Igeln und Vögeln um Wildtiere handelt, die ohne menschliche Zuwendung zurechtkommen, ist die Bereitstellung von Wasser eine sinnvolle Unterstützung in trockenen Zeiten. Speziell Igel kommen sehr häufig im Siedlungsgebiet vor und gerade dort ist frei zugängliches Wasser meist nicht leicht erreichbar, weil Wasserläufe überbaut sind oder aber das Regenwasser über versiegelte Flächen schnell abfließt und den Tieren dann nicht mehr zur Verfügung steht. Wasserschalen für Igel sollten flach sein, damit Igel leicht hinein und vor allem auch wieder unbeschadet herauskommen können. Damit die Tiere die Schale nicht umkippen können wird diese in der Mitte mit einem Stein beschwert – bzw. sollten generell Schalen aus schwerem Material wie Keramik verwendet werden. Stellen Sie die Schale an einen ruhigen, sicheren Bereich im Garten auf, abseits von stark frequentierten Zonen und Straßen. Das Wasser sollte täglich gewechselt und die Schale nach Bedarf gereinigt werden, denn Kotreste können das Wasser belasten und zusätzlich ist die Übertragung von Krankheitserregern und Parasiten ermöglichen. Natürlich werden auch Gartenteiche gerne als Wasserspender genutzt. Teiche mit flachen Übergangszonen sind dafür ideal geeignet. Wasserstellen oder Minteiche mit steileren Ufern sollten unbedingt mit einer oder je nach Größe mehrerer Ausstiegshilfen versehen werden. Igel können zwar bis zu einem gewissen Grad schwimmen, aber nur kurz. Schnell geht ihnen die Kraft aus und wenn sie dann nicht das rettende Ufer erklimmen können, ist es zu spät. Aber nicht nur für Igel sind solche Ausstieghilfen Lebensretter – viele Tiere wie Insekten, Mäuse, Eichhörnchen, usw. benötigen einen festen Halt, an dem sie sich aus dem Wasser retten können, wenn sie unbeabsichtigt beim Versuch zu Trinken hineingefallen sind.
Abkühlung fürs Gemüse
Im Sommer kann es im Gewächshaus sehr heiß werden. Die Pflanzen schützen sich vor Wasserverlust und schließen ihre Spaltöffnungen. Das verhindert die Verdunstung. Damit gibt es aber auch kein Wachstum mehr. Eingebaute Schattierungen oder Schilfmatten und Jutegewebe auf dem Dach bieten Abhilfe. Versteckt sich die Sonne hinter den Wolken muss die Abdeckung wieder herunter. Damit es nicht zu einem Hitzestau kommt, achten Sie auf einen Temperaturausgleich sowie eine gute Luftzirkulation. Also Fenster und Türen auf! Abkühlung an heißen Sommertagen durch Schatten und Lüften ist zwar sehr wichtig, aber kaltes Gießwasser zur Abkühlung mögen die Gewächshausbewohner nicht! Das kalte Wasser führt bei den wärmeliebenden Pflanzen wie Melonen und Gurken zu einem Schock und behindert ebenfalls das Wachstum – also warme Füße auch an heißen Tagen. In den Sommermonaten wird am besten morgens gegossen. Abgestandenes, handwarmes Regenwasser eignet sich hervorragend zum Gießen.
Erdbeeren – was tun für volles Aroma
Sonne, Sonne und nochmals Sonne – brauchen Erdbeeren, um ihren vollen Geschmack zu entfalten. Ein erfahrener Gärtner gibt den Beeren den sonnigsten Platz im Garten. Um große, saftige Früchte ausbilden zu können, brauchen die Erdbeeren bei Trockenheit eine regelmäßige Wasserversorgung. Eine Mulchschicht aus Stroh hilft, den Boden gleichmäßig feucht zu halten und sorgt für trockene, saubere Früchte. Richtig gebettete Beeren sind weniger anfällig für Schimmelpilze! Achten Sie auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Zu viel Stickstoff führt zu einem vermehrten Blattwachstum, die Früchte aber werden wässrig und wenig schmackhaft. Kompost eignet sich dagegen sehr gut für eine ausgewogene Düngung. Nach 3-4 Jahren brauchen die Pflanzen einen neuen Platz, die Früchte werden sonst immer weniger und kleiner.
TIPP: Mischkultur nicht vergessen – Gute Nachbaren für Erdbeeren sind Knoblauchpflanzen. Das beugt Pilzkrankheiten und Erdbeermilben vor.
Obstbäume von Wasserschossern befreien
Bilden sich bei den Obstbäumen bei einer Schnittstelle oder inmitten der Krone, in Stammnähe steil nach oben gerichtete Triebe, so handelt es sich um sogenannte Wasserschosse. Besonders zahlreich treten diese auf, wenn die Schnittmaßnahmen falsch oder sehr stark ausgefallen sind. Idealerweise werden diese noch im Jahr der Entstehung direkt entfernt. Als besten Zeitpunkt hat sich Juni herauskristallisiert, da hier noch genügend Zeit für den Baum bleibt, die Wunde vor dem Winter zu verschließen. Die Triebe werden abgerissen, sofern sie noch jung sind, da hier auch das Gewebe rundherum mitentfernt wird, welches für erneuten Austrieb von Wasserschossern verantwortlich ist. Wurden Wasserschosse übersehen und sind bereits verholzt, so ist es besser zu einer scharfen Schere zu greifen und auf Astring abzuschneiden, damit die größere Wunde gut überwallt werden kann.
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Der heiße Draht bei Garten-Fragen
Bei Fragen rund um naturnahes Garteln, Pflanzenkunde und Co hilft das Gartentelefon weiter. Unter +43 662 8042-4570 (Mo, Di, Do, Fr 8-15 Uhr, Mi 9-17 Uhr) stehen Expertinnen und Experten Rede und Antwort. Schriftlich ist das Team unter salzburg@naturimgarten.at erreichbar.
Ausgezeichnet! Die Plakette „Natur im Garten“
Wer seinen Garten und seinen Grünraum naturnah pflegt und so zur Strukturvielfalt in Salzburg und zur Artenvielfalt beiträgt, hat Anerkennung verdient! Und zwar in Form der „Natur im Garten”-Plakette!Naturnahe Gärten können beim Gartentelefon unter +43 662 8042-4570 für die Plakette angemeldet werden. Bei einer persönlichen Gartenbesichtigung vor Ort durchgeschulte Mitglieder wird diese vergeben. Als Dankeschön werden die Kosten für die Plakettenvergabe vom Land Salzburg übernommen. Weitere Informationen zur Vergabe der Plakette gibt es in der Broschüre „Der Weg zur Plakette” sowie von den Expertinnen und Experten des Gartentelefons.