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e5 Newsletter

Der e5-Newsletter liefert wieder Informationen rund ums Thema Klima und Energie inkl. Förderungen und Veranstaltungen.

e5-Gemeinden setzen auf innovative Energietechnologie

Bauteilaktivierungist bei vielen neuen Kommunalgebäuden eine wesentliche Stütze des Energiekonzepts. Die Gemeinde Anif eröffnete Anfang November die neue Volksschule. Das Gebäude wird über eine Wärmepumpe beheizt, die Erdwärme aus mehreren Tiefenbohrungen nutzt. Durch Weiterleitung und Einspeicherung der Wärme in die Betondecken wird das Gebäude gleichmäßig temperiert. Auch das neue Seniorenwohnheim in Henndorf sowie die Schul- und Kindergartengebäude in Hallwang werden über Wärmepumpen inklusive Bauteilaktivierung beheizt. Außerhalb der Heizperiode ist nach umgekehrtem Prinzip eine gleichmäßige Kühlung möglich. Sind große Glasflächen in Ost- und Westrichtung vorhanden, reicht die konstruktive Verschattung nicht aus, um bei intensiver Solareinstrahlung die Temperatur im Innenraum behaglich zu halten. Über Technikeinsatz muss die Wärme aus der Baumasse abgeführt werden. Sowohl in Henndorf als auch in Anif bringen Photovoltaik-Anlagen mit jeweils mehr als 100 kWp einen Teil des Strombedarfs auf. Stromgeführte Heizanlagen nehmen insgesamt zu, was einen Ausbau der regionalen Stromerzeugung im Winter erfordert.

 

Zederhaus spart Kosten durch Sanierung und Photovoltaik

Schritt für Schritt hat die Gemeinde Zederhaus ihr eigenes Amtsgebäude zukunftsfit gemacht. Bereits vor zehn Jahren wurden die Fenster und die Außenfassaden thermisch verbessert. Seit dem heurigen Sommer ist die energetische Sanierung mit Dämmung der oberen Geschoßdecke sowie der Dachschrägen abgeschlossen. Das Gebäude benötigt nun nach Energieausweis nur 50 kWh Heizenergie pro m2, das lokale Nahwärmenetz liefert erneuerbare Wärme. Zeitgleich mit der Dacherneuerung erfolgte die Ausstattung mit Photovoltaik. Eine Anlage mit 20 kWp Leistung wurde installiert. Über hohen Eigenverbrauch und solide Einspeisetarife wird sich diese kommunale Stromversorgungsanlage bereits in kurzer Zeit rechnen. Zusätzlich entschied sich die Gemeinde für einen 27 kWh Batteriespeicher. Das Investitionsvolumen für Photovoltaik und Speicher beträgt 77.000 Euro. Etwa 40 Prozent davon sind durch Förderungen des Landes und des Bundes abgedeckt.

 

Raus-aus-Öl: Gemeinde Thalgau beendet das fossile Zeitalter

Die meisten Kommunalgebäude der e5-Gemeinde Thalgau sind bereits seit langer Zeit am Biomasse-Nahwärmenetz. Nun wurde auch in der Hundsmarktmühle der Ölkessel durch eine Pelletsheizung ersetzt. Die ehemalige Mühle in der Nähe des Fuschlsees ist ein Museum, sie wird auch für Ausstellungen und private Feste genutzt. Das denkmalgeschützte Gebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert, eine Sanierung auf Niedrigenergiestandard war schwer möglich. Der Umstieg reduziert die Betriebskosten: In einer mehrjährigen Vorausschau ist davon auszugehen, dass die Brennstoffkosten pro kWh bei einer Ölheizung deutlich höher ausfallen würden als bei einer Pelletsheizung. 28 Tonnen CO2 spart die Gemeinde jährlich ein und verbessert damit ihre Klimabilanz. Unterstützt wurde die Umrüstung aus Bundesmittel sowie über die Landesförderung „Raus-aus-Öl in e5-Gemeindegebäuden“. Das Energieressort des Landes hat diese Förderaktion nun bis Dezember 2023 verlängert. Ein Ende des fossilen Zeitalters ist klar erkennbar. So wird die Gemeinde Thalgau ihre letzte Ölheizung im sog. Wendlingerhaus demnächst durch einen Anschluss an die Nahwärme ersetzen.
Information, Förderrichtlinie: https://e5-salzburg.at/news/2022/12/raus-aus-oel-thalgau-2022.php

 

Novelle zur Raumordnung erleichtert neue Anlagen zur Stromerzeugung

Das neue Salzburger Landesentwicklungsprogramm (LEP) sowie eine Anpassung im Raumordnungsgesetz vereinfachen die Verfahren für neue Wind- und Solaranlagen. Photovoltaikanlagen im Freiland mit mehr als 200 m2 Panelfläche können seit 1.12.2022 auch ohne neue Grünland-Widmung errichtet werden, falls das Projekt auf einer vorbelasteten Fläche errichtet wird. Dazu zählen bspw. Parkplätze, Deponien sowie Begleitflächen entlang hochrangiger Straßen oder Eisenbahnlinien. Diese Eignungszonen aus der Sicht der Landesplanung werden künftig im Flächenwidmungsplan im bestehenden Bauland, auf Verkehrsflächen oder im Grünland gekennzeichnet. Im LEP sind dafür Abgrenzungs- und Prüfkriterien im Detail aufgelistet. Das Landesentwicklungsprogramm legt auch insgesamt 11 Windvorrangzonen für das Bundesland Salzburg fest, wo aus Sicht der Raumordnung ein Ausbau der Windkraft fachlich geprüft und als grundsätzlich möglich eingestuft wurde. Für diese Zonen ist ein öffentliches Interesse am Ausbau der Windenergie gegeben. Die Flächenwidmung verbleibt im Entscheidungsbereich der Gemeinde.
Information und Link zum LEP: www.e5-salzburg.at/news/2022/12/rog-lep-novelle-2022.php

 

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